Bretagne Mai 2022 und 2024 | Die Erkundung eines neuen Revieres (I)
Ich suche mir zu Anfang gerne den höchten Punkt. Auf meiner Rundreise 2022 in der westlichen Bretange landete ich zwangsläufig am Beckenrand der großen Badewanne, dem Atlantik. Im Finistère am Cap du Raz, das den Finger mutig gen Westen streckt, ist Schluß mit Land; ich spüre den Wind in meinem Gesicht. Ich lasse alles auf mich wirken und denke, es sollte eigentlich sein hier auf einer Yacht, dort unten zw. der Ile de Seine und dem Leuchtfeuer La Vieille entlangzugleiten. Auf der weiteren Entdeckungstour beobachte und notiere ich …

Pointe du Raz – openseamap – Blick Richtung West auf den Leutchtturm La Vieille
eine erste Perspektive
Ein Segler steht nicht gerne an Land, soviel steht fest. Vielleicht bei Sturm noch, da schaukel es manchmal etwas zu viel unter den Füßen. Die Küste ist eine Grenze und fasziniert mich immer wieder, gerade wegen der beiden Perspektiven.
Und genau sie wird vom Segler gemieden, denn sie bedeutet zuerst einmal Gefahr. Untiefen, Flach, Felsen, Rockies. Immer wieder besonders ist das Anlanden an einer fremden Küste und neuem Hafen. Einheimische kennen sich gegenüber den Freizeitseglern besser aus und trauen sich durch manche Passage zwischen Festland und Inseln hindurch. Oder Sie nutzen bei Flaute den leichten Küstenwind direkt unter Land und kommen schneller voran als man selbst. Sie kann also auch Freund und das Ankommen im sicheren Hafen bedeuten.

Pointe de Pen-Hir – openseamap – Blick Richtung Südwest auf die letzten Drei der Inselgruppe
Auch wenn die Bretagne durch ihre landschaftliche Vielfalt besticht. Schon beim Landurlaub 2022 war da so ein Glitzern auf der See, ein Signal (an mich?) … die bretonische Küste (endlich auch in meiner Segellaufbahn) von See aus zu erkunden. Ausgerechnet an der Hook von Pointe du Raz, berühmt und berüchtigt unter Seglern. Warum, erfährst Du in dieser Blogreihe.
Trotz der freundlichen Sonne am heutigen Tag, jetzt zur Stunde. Die See wälzt sich. Es rumort immer im Takt der Natur, die Kraft der Tide ist schon deutlich zu erkennen. Ein geübtes Auge erkennt die brechenden Wellen an den Inseln und somit wie der Strom setzt.
von oben
Als Seemann schaue ich zuerst in die Seekarte und finde eine andere Perspektive von der selben Stelle. Diesesmal eröffnet sich, Du bist gerade im Bauch der Segelyacht verschwunden und wirfst am Kartentisch einen schnellen Blick von oben auf die Papierkarte, … ein Modell der Wirklichkeit. Die Symbole auf der Karte repräsentieren die echte Welt; wie ein blaues Band, das die 10 Meter Tiefen zeigt und der schwarze Strich als Küstenlinie, der die Inseln umfaßt, der Stern, der den Leuchturm darstellt und unzählige weitere Farbkleckse, über die sich die vielen Seezeichen zur Navigation identifizieren lassen. Die Legende der offiziellen Seekarten ist die Karte1 und INT1 – Link zu BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie). Du fragst dich was habe ich gerade an Deck vor meinen Augen oder durch das salznasse Fernglas gesehen? In wieviel Grad habe ich diese blöde Tonne gerade noch gepeilt? Du stolperst in einer Welle den Niedergang hinunter, schaust zurück zur Karte, wieder hinauf, wieder hinab. Bis Du komplett sicher bist.
früher
waren die Seekarten in prächtigen Handzeichnungen gefertig. Echte Kunst. Und je weiter weg vom Ende des Europäischen Kontinents, ein immer mutigeres Abenteuer in die terra incognita. Die Welt wurde von visionären Menschen bereist, erkundet, vermessen und kartiert. Schau mal in die kleine Geschicht der Seekarten – Link zu BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie).
Am Cap von Sao Vicente Portugal, hier stand ich als Student schon mal am Ende der Welt und fühlte die Grenze zwischen Strand und Meer, Kontinet und Horizont … aber vor allem die Sehnsucht, die auch die damaligen Abenteurer gefühl haben mußten.

openseamap – Capo de Sao Vincente, Portugal
Heute
ist die Karte (nur noch) eine digitale Version mit unendlich vielen Informationen. Wir können am Kartenplotter oder Tablet ganz einfach eine Darstellung wie die openseamap öffnen. Und dabei tragen wir heute sogar die ganze Welt und auch gleich den ganzen Nachthimmel, in unserer Hosentasche mit uns herum. So klein und schwer ist Sie geworden, unsere Heimat. Da wissen wir doch gleich auch noch wo wir stehen oder hinsegeln.
bequem vom Sofa aus durch die Nacht (segeln)
Wir könnten heute mit dem Tablet auf dem Sofa sitzen und ein bischen für den Segeltörn üben … und das sogar für eine Nachtfahrt. Man öffne sich eine nächtliche Liveschalte zur Webcam Leuchtturm – Pointe du Raz bei ruhigem Wetter, Windy oder auch mal bei Regen oder Sturm, zudem den Link zur Seekarte openseamap – Pointe du Raz und die Legende für die Befeuerung von Seezeichen aus dem alten Segelkursbüchern mit der Kennung, Zusammenfassung auf Wikipedia, ggf. in Gruppen von X, Farbe und Wiederkehr [ISO.] [ggf. (2)] [W.] [4s]. Welche Seezeichen erkennst Du nachts, hier (ausnahmsweise) mal von Land aus?
Wasser verschwindet, echt jetzt?
Dafür machen wir doch nochmal einen kurzen Ausflug an Land, weil es von hier für mich am eindrücklichsten war. Unsere treuen Wegweiser bei der Ankunft an der Küste sind die Leuchttürme. Der eindrücklichste Leuchturm in der Bretagne ist der Phares de I`le Vierge. Er ist mit 82,5 m Höhe der höchste Europas, aber auch nicht immer ganz leicht zu erreichen.
Wann und wie kommen wir dorthin? Per Ausflugboot – Touristik Region Abers vermutlich…
Ich hatte am Anfang von Gefahren an der Küste berichtet. Das hat einen guten Grund, denn wenn man die mit Felsen und Inseln gespickten Anfahrt zur Leuchtturminsel miterlebt hat oder sich das in dem kurzen Film der Homepage der Region Abers – youtube ansieht, leuchtet das sofort ein.

Wasser da – mit dem Ausflugsboot

Ooops Wasser weg – dann eben vielleicht zu Fuß?
Nun aber mal alle Treppen hoch – Touristik Region Abers und von oben haben wir eine richtig tolle Aussicht. Wer hat es bis nach ganz oben in die Kanzel geschafft? Viele weitere Leuchtürme können auf der Route des Phares – Touristik Region Abers entlang der ganzen Küste erkundet werden.
nun endlich am Atlantik
2022 war ich aber leider nur an Land. Ich hatte dann im Mai 2024 die Möglichkeit ergriffen die Bretagne für eine Woche von See und für eine von Land aus erleben zu dürfen. Das bedeutete nun tatsächlich Segeln auf dem Atlantik, statt Mittelmeer.
Doch das ist dann ein weiterer Törnbericht …
Und all das ist für mich wieder nur ein kleiner Teil der Faszination am Segeln. Bleibe neugierig und lerne dazu.
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